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Zu Besuch im Stadtarchiv Hall in Tirol

Einmal im Jahr trifft sich das Redaktionsteam des Tiroler Chronist für eine Sitzung vor Ort in einem Ort in Gesamttirol; die restlichen Treffen finden online statt. Dieses Jahr ging es nach Hall in Tirol. Vor der Sitzung gab es die Gelegenheit, das Stadtarchiv von Hall in Tirol zu besuchen, wo uns Mag. Dr. Alexander Zanesco durch die Räumlichkeiten von 1536 führte.

Herr Zanesco gab erhellende Einblicke in die Arbeit des Archivs, das unter Platzproblemen leidet: fast wöchentlich erweitert sich der Bestand. Das Archiv ist in zwei Räume unterteilt, die Archivalien nach einer zeitlichen Grenze aufbewahren: Der erste Raum beherbergt Stücke vor etwa 1800, der zweite Raum jüngere Bestände. Es zählt zu den bedeutendsten Kommunalarchiven Österreichs, ist mittlerweile wieder sehr umfangreich, und durch sein Gewicht auch ein statischer Faktor. Um das historische Gebäude zu schützen, sind die Regale so platziert, dass das meiste Gewicht entweder auf dem schweren Gurtbogen des Gewölbes darunter ruht oder an der äußeren Raumgrenze.

Besonders spannend erwies sich das Zusammenwirken von Geschichtswissenschaft und Archäologie. So weiß man beispielsweise nur durch archäologische Grabungen, dass der Friedhof südlich der Pfarrkirche früher einen Meter tiefer lag – eine Erkenntnis, die keine schriftlichen Quellen liefern, aber neue geschichtliche Thesen ermöglicht. Diese Verbindung regte das Redaktionsteam an, darüber nachzudenken, diesem Thema in einem der nächsten Ausgaben des Tiroler Chronist einen Schwerpunkt zu widmen.

Abgerundet wurde der Besuch durch eine spannende Stadtführung mit Hans Jochen Lobenstock.

In der anschließenden Sitzung wurde die nächste Ausgabe, mit dem Titel „Der Ort als Galerie“, die sich mit Malerei an Hauswänden und im öffentlichen Raum beschäftigt, besprochen.

Dieses Treffen vor Ort war wichtig, um die Zusammenarbeit im Team zu stärken und die gemeinsame Arbeit am Tiroler Chronist weiter zu verbessern. Ziel bleibt, den Chronistinnen und Chronisten die bestmögliche Unterstützung bei ihrer Arbeit zu bieten.

Fotos und Text: Veronika Lamprecht
Datum: 5. November 2024