Übernahme der Urkunde CXVI_3 vom Stift Stams nach 760 Jahren in „Rietzer Obhut“
Worum geht’s konkret bei der Urkunde?
- Um eine bisher noch nicht veröffentlichte Urkunde aus dem Jahr 1264, um die erstmalige urkundliche Erwähnung des Ortes Rietz (Riets), um einen Hof in Haslach zwischen Stams und Rietz im Inntal und um einen Besitz Puoch
- Um den Raum Silz/Petersberg, Stams, Rietz, Telfs, Hörtenberg (= Teil des mittleren Oberinntals), Kloster Polling in Oberbayern, und auch um das zu dem Zeitpunkt 1264 noch gar nicht gegründete Stift Stams
- Um den Adeligen Ulrich, genannt Millo, um Gunther, den 12. Probst des Klosters Polling, um Bernhard von Wilham, eigentlich Bernhard von Weilheim, und auch tangierend um Meinhard II. und Elisabeth von Bayern
- Um Geld- + Besitzflüsse vom Tiroler Oberinntal nach Oberbayern, und schlussendlich um eine herauslesbare mittelalterliche Alltagsgeschichte.
Fazit
- Die Urkunde CXVI 3 aus 1264 kann als echt beurteilt werden und genannte vorkommende Personen, Liegenschaften und Orte sind historisch nachweisbar
- „Späte“ Urkundenerwähnung von Rietz: Zufall/Ähnlich wie Flaurling/Oberhofen (8. Jhdt) besiedelt!
- Die Auswirkungen eines jahrelangen, grenzüberschreitenden Grundbesitzes mit hohen Geldflüssen, speziell in die Kassen von Klöstern aus Bayern, werden auch aus dem Inhalt der Urkunde CXVI_3 offensichtlich
- Durch die zehn Jahre spätere Gründung des Klosters STAMS werden die Besitzverhältnisse und die Raumaufteilung, speziell im Tiroler Oberland, neu gestaltet (z. Bsp. HASLACH)!
- Streiche erwähnte „Steuerliste“ aus 1325 und setze dafür „Einwohnerverzeichnis von der Gemain Rietz“ (88 an der Zahl) um 1315
- Ohne MEINHARD II. wäre niemals ein Land TIROL entstanden, vor allem gelang es ihm sich der bayerischen Umklammerung und Besitzergreifung zu widersetzen!
Foto und Text: Dietmar Heiß, Chronist Rietz