Wohin mit der Urkunde?
Der Umzug der Patscher Schellenschlagerinnen im Jahr 1958 markierte einen bedeutsamen Wendepunkt in der Tradition des Schellenschlagens. Als die Patscher Männer es versäumten, diese Praxis während der Fasnacht auszuführen, ergriffen mutige Frauen die Initiative, um sicherzustellen, dass die Tradition nicht in Vergessenheit geriet.
Seit diesem entscheidenden Moment sind die Schellenschlagerinnen zu einem wichtigen Bestandteil der jährlichen Fasnacht in Patsch geworden. Ihr Einsatz hat mit dazu beigetragen, die kulturelle Identität ihres Ortes zu bewahren und zu bereichern.
Die Anerkennung ihrer Arbeit erreichte nun eine neue Höhe, als ihre Praxis offiziell in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde. Am 02. März 2024 wurde dem Verein feierlich die Urkunde überreicht.
Doch eine Frage blieb: Was soll nun mit dieser Urkunde geschehen?
Die Patscher Schellenschlagerinnen haben entschieden, sie in die Hände des Chronisten ihres Dorfes, Oswald Wörle, zu legen. Diese Geste symbolisiert nicht nur ihre Anerkennung für seine Rolle als Bewahrer der Geschichte, sondern auch ihr Vertrauen darin, dass er die Bedeutung, den diese Auszeichnung repräsentiert, angemessen würdigen wird.
Die Urkunde ist mehr als nur ein Stück Papier; sie ist ein Zeugnis für die viele Arbeit und den Einsatz der Schellenschlagerinnen, die diese Tradition gegen einige Widerstände bewahrt haben. Sie ist ein Symbol für die Verbundenheit einer Gemeinschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Identität, und sie wird nun in den Händen des Chronisten ruhen, als ein bleibender Nachweis für zukünftige Generationen.
Im Bild links: Eva Falgschlunger, Obfrau der Schellenschlagerinnen. neben Chronist Oswald Wörle
Foto: Tanja Reitmair
Text: Veronika Lamprecht
7. Mai 2024